Schweiz steigt auf vierten Platz ab in internationalem Korruptionsindex

Luzerner Zeitung, 23. Januar 2020 – Von 100 zu erreichenden Punkten hat die Schweiz wie letztes Jahr 85 erzielt. Finnland ist mit 86 auf den dritten Platz aufgestiegen. Die Schweiz teilt sich den vierten Platz mit Singapur und Schweden. Laut Martin Hilti, dem Geschäftsführer von Transparency International Schweiz, konnten insbesondere beim Lobbying und der Transparenz der Politikfinanzierung kaum Fortschritte erzielt werden. Mangelhaft sei die Gesetzgebung auch bei der Geldwäscherei und dem Schutz von Whistleblowern.

La lutte contre la corruption stagne, y compris en Suisse

RTS Info, 23 janvier 2020 – Comme le reste du monde, la Suisse ne progresse pas dans la lutte contre la corruption. En 2019 comme en 2018, la Suisse a totalisé 85 points sur 100, une stabilité qui ne lui évite pas de perdre un rang. Elle doit céder la troisième marche du podium à la Finlande, alors que le Danemark et la Nouvelle-Zélande se partagent la première place. La Suisse partage elle la quatrième place avec la Suède et Singapour. Selon Transparency International Suisse, la Suisse stagne dans sa lutte contre la corruption. Martin Hilti, directeur de Transparency International Suisse, estime qu’en 2020, „les élus et les élues auront l’occasion d’apporter des améliorations concrètes avec le projet de protection des lanceurs et lanceuses d’alerte, la révision de la loi sur le blanchiment d’argent et l’initiative fédérale sur la transparence.“

Schweiz liegt auf Platz 4

SRF 1 heute Morgen, 23. Januar 2020 – Mit 85 von 100 Punkten steht die Schweiz im internationalen Korruptions-Ranking von Transparency International gut da. Trotz gleichbleibender Punktzahl rutschte sie aber vom Podest und belegt jetzt zusammen mit Schweden und Singapur Rang vier. Es gebe noch erhebliche Defizite bei der Transparenz in der Politikfinanzierung, beim Schutz von Whistleblowern und der Geldwäschereibekämpfung, so Transparency International Schweiz.

Wie viel kostet das Schweizer Parlament?

Frankfurter Allgemeine, 19. Januar 2020 – Lobbyisten haben in Bern leichtes Spiel, auch weil die Finanzierung von Parlament und Parteien nicht offengelegt werden muss. In der vergangenen Legislaturperiode legten die Parlamentarier insgesamt knapp 2000 Mandate offen. Die tatsächliche Zahl der Mandate dürfte deutlich höher sein. „Das Offenlegungsregister ist nachweislich lückenhaft“, schreibt Transparency International in einer Studie zum Lobbying in der Schweiz. Bis heute fehlten jegliche Sicherungs- und Korrekturmechanismen. Ausserdem mangle es an verbindlichen und detaillierten Verhaltensregeln, um zu verhindern, dass aus Lobbying Korruption werde, so Transparency International weiter.

De nombreux parlementaires gagnent de l’argent avec un mandat annexe

RTS, 12 janvier 2020 – Depuis décembre, les élus ne doivent plus seulement indiquer les mandats qu’ils ont dans des entreprises, des associations ou des fondations, mais aussi préciser s’ils sont rémunérés pour leur activité. Concernant le Conseil national, les trois quarts des élus reçoivent des fonds sous forme d’honoraires, de mandat ou de lobbying d’au moins une activité accessoire. Au Conseil des Etats, ils sont 80%. Pour Transparency International, cela entraîne des dépendances et des conflits d’intérêts, en particulier si les parlementaires touchent des sommes importantes pour leurs activités annexes.

Wie Schweizer Politiker richtig Geld verdienen

NZZ am Sonntag, 12. Januar 2020 – Honorare, Mandate, Lobbying – wie unabhängig agieren eigentlich die Parlamentarier in Bundesbern? Seit Dezember müssen die National- und Ständeräte nicht mehr nur die Mandate angeben, die sie nebenbei in Firmen, Verbänden oder Stiftungen ausüben. Auszuweisen ist neu auch, ob sie dort gegen Bezahlung wirken oder ehrenamtlich. Dabei zeigt sich, dass gut drei Viertel der Nationalräte zusätzliches Geld aus mindestens einer Nebentätigkeit erhalten. Im Ständerat sind es noch mehr, nämlich gut 80 Prozent. Gemäss Transparency Schweiz entstehen dadurch Abhängigkeiten und Interessenkonflikte, erst recht, wenn es um fünf- bis sechsstellige Entschädigungen geht.

Lobbies de la santé : révolution au parlement

Le Temps, 11 janvier 2020 – Jusqu’ici totalement infiltrées par les groupes de pression, les commissions de la santé des Chambres devraient être plus indépendantes à l’avenir. Certains partis ont écarté des personnalités controversées. Il sera intéressant de voir si les nouveaux parlementaires, qui sont encore relativement indépendants, ne succombent pas à l’attrait des lobbies. C’est ainsi que les choses se sont toujours déroulées jusqu’à présent, dit Martin Hilti, directeur de l’ONG Transparency Suisse.

Die Macht der Kassen schwindet

Tagesanzeiger, 10. Januar 2020 – In der notorisch verfilzten Gesundheitskommission sitzen neu deutlich weniger Lobbyisten. Richtet sich die Politik neu weniger nach den Interessen von finanzkräftigen Lobbys? Bei Transparency Schweiz warnt man vor voreiligen Schlüssen. Typischerweise würden den Politikern die Mandate erst angeboten, wenn sie die Wahl ins Parlament geschafft und in einer Fachkommission einen Sitz ergattert hätten, sagt Geschäftsführer Martin Hilti.

Er nimmt es mit der Krankenkassen-Lobby auf

Der Bund / Tagesanzeiger, 9. Januar 2020 – Der Walliser Ständerat Beat Rieder will Lobbypolitiker aus parlamentarischen Kommissionen ausschliessen. Das wäre ein Umsturz. 2019 zählte Transparency Schweiz bei den 38 Politikern in den Sozial- und Gesundheitskommissionen noch über 90 relevante Interessenbindungen. Nun hat sich diese Zahl etwa halbiert, wie eine Analyse der Mandate zeigt. „Es wird spannend sein zu beobachten, ob die neuen Parlamentarier, die noch relativ unabhängig sind, nicht doch auch den Verlockungen der Lobbys erliegen“, so Martin Hilti, Geschäftsführer von Transparency Schweiz.

Lukrative Jöbli für Ex-Parlamentarier

Beobachter, 19. Dezember 2019 – Die Regierung hat fünf Ex-Parlamentarierinnen und -Parlamentarier in wichtige Posten gehievt – Nachfragen zum Wahlprozedere werden nur mässig geschätzt. Für die Anti-Korruptions-Organisation Transparency Schweiz muss gerade bei ehemaligen Ratsmitgliedern das Auswahlverfahren transparent erfolgen, um jeglichen Anschein der politischen Klüngelei zu vermeiden. «Dies nicht zuletzt zum Schutz der Integrität und der Reputation der Behörde», betont der stellvertretende Geschäftsführer Alex Biscaro.